Den Vorteil im Abstiegskampf aus der Hand gegeben
Ohje, so einfach haben es sich die Fußballer des FC Saalfeld im Vorfeld nicht vorgestellt, wenn es zum Abstiegsknaller zum unmittelbar davor platzierten FC Union Mühlhausen geht. Die Eisernen machten ihrem Namen wenig Ehre und unterlagen nach einer schwachen Vorstellung deutlich 1:4. Die Gäste kamen nach dem Mühlhäuser 2:1- Hinspielerfolg mit „…dem Messer zwischen den Zähnen“ in die Müntzerstadt, wollten sich unbedingt revanchieren. Das merkte man vom Anpfiff weg ihrer Körpersprache auch an und das schien die verunsicherten Gastgeber auch zu beeindrucken. Bei den Unionern ist derzeit dass einzig Konstante, das man mit eklatanten Anfängerfehlern den Kontrahenten auf die Siegerstrasse hievt. Diesmal unterlief Jannis Zimmermann im Spielaufbau ein solcher Lapsus, selbst im ungewohnten schwarz weißen Outfit agierend, spielte er den Ball zu den ganz in rot spielenden Saalfeldern, die durch Stan Kleyla das Geschenk annahmen, der im Eins-gegen-eins Duell mit Union Torwart Christopher Müller diesem keine Abwehrchance ließ-0:1 (6.). Die Stimmung im Lager der Mühlhäuser Fans sank sofort gegen Null, im vielleicht wichtigsten Match der Saison so ein Katastrophenstart. Die Nachwirkungen waren greifbar, die Unioner versuchten sich mit Ballbesitz mehr Sicherheit zu erarbeiten, so richtige Torgefahr konnte man nicht erzwingen, da es zu sehr in die Breite ging. Der nächste Dolchstoß war das 0:2 durch Jakob Treitl nach einer halben Stunde, der die aufkeimende Hoffnung der Gastgeber wieder zunichte machte (29.). Die Mühlhäuser Offensivaktionen endeten zweimal mit dem Ball im gegnerischen Gehäuse, doch bei Hasib Bascharyat war der Ball kurz zuvor knapp über der Außenlinie und danach bei Jerome Petereits Tor entschied der Referee auf Abseits. „Wir waren nach dem frühen Schock völlig verunsichert. In den Zweikämpfen oft einen Schritt zu spät und vorn mit wenig Durchschlagskraft“, musste auch Thomas Frohn von außen einschätzen. In Hälfte zwei kamen die Unioner mit mehr Druck nach vorn aufs Feld, ein Jurascheck- Schuss drüber und ein Heber des jungen Petereits machten Hoffnung. Bis Torjäger Kleyla die Eisernen erneut schockte-0:3 (66.). Zwar antworteten die Platzherren mit einem schönen Kopfballtreffer von Jannis Zimmermann zum 1:3 (69.), es sollte der einzige Torerfolg der Eisernen bleiben. Die fehlende Offensivpower ist nach dem Ausfall der beiden besten Torschützen Tom Fränkel, der mit seiner unnötigen Kurzschlussreaktion kurz vor Abpfiff im Preußen- Derby seinem Team nachhaltig mehr schadete, und dem seit Wochen fehlenden Sven Bernsdorf, sowie dem kurzfristig verletzten Daniel Schmidt, das größte Problem. „Da fällt es uns schwer, so einen Fehler wie zu Beginn auch mal leichter auszubügeln“, meinte Spielertrainer Toni Jurascheck hinterher tief enttäuscht. Noch hat man das eine Pünktchen Vorsprung. Auch wenn augenblicklich alles gegen den FC Union läuft, sollte das Team eine Trotzreaktion am kommenden Wochenende in Struth zeigen. Beim favorisierten Nachbar ist Zusammenhalt im Team und Moral angesagt. Eine Frage der Ehre.
Michael Meyer