Bester Torjäger der Thüringenliga machte den Unterschied für Wacker
Bei herrlichem Fußballwetter lieferten sich der FSV Wacker 90 Nordhausen und der FC Union Mühlhausen auf dem Rasen im Albert Kuntz Sportpark eine abwechslungsreiche Auseinandersetzung, an deren Ende nach dem 4:2- Heimsieg die drei Punkte in der Rolandstadt verbleiben.Was wäre wenn…werden sich einige bei den Mühlhäusern fragen, wenn sie nicht die Anfangsminuten so verpennt hätten und so den ohnehin haushohen Favoriten frühzeitig auf die Siegerstrasse hievten. Denn Lukas Rene Ferchow nutzte die sich bietende Gelegenheit, um seine Wackeren in Führung zu bringen-1:0 (5.). Das machte die Gäste munter, die im weiteren Verlauf Gleichwertigkeit erzielten und sich sogar drei gute Chancen herausarbeitete. Was wäre wenn, Jannis Zimmermann, Sven Bernsdorf oder Tom Fränkel, der nur die Lattenoberkante traf mehr Abschlussglück gehabt hätten. Das Spielglück hatten die Rolandstädter auf ihrer Seite, und mit Felix Schwerdt einen eiskalten Vollstrecker. Binnen fünf Minuten versenkte er zunächst einen Elfer, an dem Unions Torwart Simon Appenroth noch dran war, dann machte er die 3:0- Pausenführung klar (33./38.). „Trotz der klaren Führung waren wir nicht so souverän, wie man denken könnte. Die Gäste waren auf Augenhöhe bisher, nur wir waren kaltschnäuziger“, meinte Wacker Trainer Ingo Görke zu den ersten 45 Minuten. Die Kabinenansprache von Unions Spielercoach Toni Jurascheck muss gefruchtete haben , denn die Müntzerstädter gaben nicht klein bei, schlugen schnell durch Sven Bernsdorf zurück, der das Leder unter die Latte knallte-3:1 (51.). Die Gäste wechselten mutig und offensiv aus und erreichten eine offene Partie. Die Hoffnung auf den Anschluss blieb bis in die Endphase bestehen, dann entschied der Schiedsrichter nach einem Handspiel im Mühlhäuser Strafraum zum zweiten Mal auf Strafstoß für die Nordhäuser. Felix Schwerdt machte seinen Dreierpack perfekt-4:1 (83.).. Seine nun 19 Saisontreffer bedeuten für Wackers Mannschaftskapitän die alleinige Führung in der Torjägerliste der Thüringenliga. Der Aufsteiger hielt trotz des Rückstandes ordentlich dagegen. Eine schöne Einzelaktion von Tom Fränkel, der sich über die linke Seite in den Strafraum tankte und zum 4:2 verkürzte, belegt das nimmermüde Auftreten des Neulings. Für den besten Torschützen der Eisernen auch schon der neunte Saisontreffer. „Trotz des Sieges bin ich mit unserer Leistung nicht zufrieden. Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren und im Offensivspiel viele falsche Entscheidungen getroffen. Ein Arbeitssieg ohne Glanz“, schätzte Görke hinterher ein. Wesentlich positiver das Fazit vom unterlegenen Spielercoach der Eisernen. „Das war ein beherzter Auftritt von uns, bei dem mehr drin war. Mit drei Fehlern haben wir Gegentreffer begünstigt, aber wir haben uns nicht versteckt. Die zweite Halbzeit haben wir gewonnen. Kompliment an meine Truppe, auf der Leistung können wir aufbauen“, meinte Toni Jurascheck in seiner alten Heimat nach einem für ihn emotionalen Tag.
Michael Meyer