Erst hielt Trappe hinten die Null, dann spülte Union den Verbandsligisten vom Platz
FC Union Mühlhausen- Spielvereinigung Geratal 4:0 (0:0)
Ups, damit war beim besten Willen nicht zu rechnen. Im letzten Spiel vor dem Start in der ersten Hauptrunde des Thüringer Landespokals war es für beide Vertretungen die Generalprobe und beim Abpfiff der Partie zwischen dem FC Union Mühlhausen und der Spielvereinigung Geratal muss man konstatieren, das die für den Verbandsligisten ob des klaren 4:0-Sieges der Gastgeber mächtig in die Hose ging…
Zu Beginn sah es nicht danach aus, denn die Gerataler übernahmen die Initiative, wollten sofort zeigen wer eine Spielklasse höher agiert. Mit mannschaftlichen frühen Anlaufen ließen sie die Mühlhäuser nicht zur Entfaltung kommen, zwangen sie oft zu Fehlern im Spielaufbau. Und setzten nach Balleroberung ihre schnellen Offensivspieler in Szene, die mit etlichen gefährlichen Abschlüssen Unions Keeper Sören Trappe früh „warm“ ballerten. Doch weder Oskar Sennewald (3.) noch Maximilian Zachert (11). brachten das Leder am glänzend reagierenden Trappe vorbei. Dazwischen hatten auf der Gegenseite die Mühlhäuser Fußballfans bei einer schönen Kombination schon den Torjubel angestimmt, doch stand Lukas Franke bei seinem Treffer im Abseits. Das Gästeteam von Trainer Robin Keiner blieb weiter druckvoll und es war Unions Nummer 1 zu verdanken, das man nicht in Rückstand geriet. Seine Doppel-Parade gegen Andreas Linke (21.) und später Felix Behr hielten die Eisernen im Match, die sich nach einer halben Stunde aus der Umklammerung besser befreien konnten und ihrerseits nun häufiger Geratals jungen Neuzugang vom FC Carl Zeiss Jena im Tor, Eric Kunth, beschäftigten. Der Wettergott übernahm dann vom Referee die Spielleitung, als es in der 44. Minute zu schütten begann pfiff kurz darauf der umsichtig leitende Patrick Stöber pünktlich zur Pause. Der Regen ließ zum Start der zweiten Hälfte nach, doch für die Eisernen begann jetzt ein anderes Spiel. Der Landesklässler wurde immer dominanter und die knapp 80 Zuschauer trauten ihren Augen nicht, denn die Platzherren spielten sich zeitweise in einen Rausch. Da klappten im Offensivspiel viele Kombinationen, bei Ballverlust wurde das Streitobjekt zurückerobert. Als Hasib Baschariat zum ersten Mal mit links flach einschoss, dachten alle, was für eine glückliche 1:0 Führung (57.). Doch die Unioner blieben im Vorwärtsgang und nach einem Klasse-Pressing in Geratals Hälfte legte Daniel Schmidt für Baschariat auf- 2:0 (71.). Der bedankte sich wenig später beim Zuspiel auf „Schmidter“ und Unions Rekordtorschütze machte das 3:0 (77.). Das Ergebnis war da schon kein Zufall mehr, denn zuvor hätten auch Niklas Dittrich von der Strafraumgrenze und Keanu Murch aus Nahdistanz per Kopf treffen können (64./69.). Für den viel umjubelten Schlusspunkt sorgte kurz vor Ultimo Hasib Baschariat, der mit seinem dritten Goal den Deckel drauf machte-4:0 (89.). Dann war Schluss und es begannen unter den Fans die Diskussion über die Einordnung dieses deutlichen Sieges gegen das Überraschungsteam der letzten Verbandsliga-Rückrunde. Und das bei der Tatsache, das bei den Eisernen mehr als eine halbe Mannschaft aus unterschiedlichen Gründen nicht dabei war. „ Wenn es gut läuft gegen Geratal hatte Jura schon gesagt, das er sich nach dem Urlaub auf die Auswechselbank setzt “witzelte Unions diesmal verantwortlicher Co Trainer Andreas Ilgmann nach dem Abpfiff. „Wir sollten das alles nicht überbewerten, Geratal hatte anfangs öfters die Führung auf dem Fuß. Dann läuft es vielleicht anders“, tritt Unions Coach auf die Euphorie-Bremse.
Michael Meyer
